Das Tier dein Spiegel

Ich finde diese Studie zeigt wunderbar auf wie das Zusammenspiel von Zwei und Vierbeiner ist.

Daher Empfehle ich in vielen Fällen die Behandlung beider Parteien. Denn wenn wir Zweibeiner ein Thema haben übernimmt unser treuer Begleiter das sehr gerne und macht das Thema zu seinem. Wenn wir es aber bei dem Zweibeiner lösen, verarbeiten, integrieren oder transformieren können wird auch unser geliebter Vierbeiner das Thema wieder loslassen und bei beiden fliesst die Energie wieder!

Wie der Hund, so das Herrchen. Dass diese Redensart viel Wahrheit in sich trägt, brauchen wir nicht betonen. Nun bestätigt eine Studie, was wir schon ahnten: Hunde spiegeln das Verhalten ihres Herrchens.

Manchmal kommt man aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus, wenn Bello irgendwie aussieht, wie Frauchen oder Herrchen. Gleiche Frisur, gleiche Gangart - und scheinbar auch die gleiche Persönlichkeit. Ja, die Charakterzüge des Hundehalters spiegeln sich im Vierbeiner.

Was bisher oft und gern vermutet wurde, bestätigt eine neue Studie die das Team um Iris Schöberl vom Institut für Verhaltensbiologie der Universität Wien durchgeführt hat.

Die Forscher haben den Zusammenhang zwischen Verhalten und Stressmanagement bei Hundehaltern und ihren Hunden analysiert. Konkret ging es ihnen dabei um das Stresshormon Cortisol. Die Wiener Wissenschaftler wollten wissen, welche Charaktereigenschaft des Herrchens die Ausschüttung des Hormons beim Hündchen beeinflusst.

Dafür unterzogen sich mehr als 100 Hunde und ihre Besitzer verschiedenen Tests, u.a. wurden die Vierbeiner von ihren Herrchen getrennt, mussten in einen ihnen unbekannten Raum oder über eine Brücke aus Drahtgeflecht gehen. Außerdem wurde die Herzfrequenz von Hund und Mensch gemessen und ihre Reaktionen auf Bedrohungen untersucht.

Um den Cortisol-Spiegel bei Mensch und Hund zu messen, wurden Speichelproben entnommen. Die Besitzer wurden daraufhin in Bezug auf ihre Persönlichkeit bewertet und in die klassischen fünf Kategorien eingeteilt: Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Annehmlichkeit und Gewissenhaftigkeit. Auch die Persönlichkeit der Hunde und ihr Verhältnis zu Herrchen oder Frauchen wurde mittels eines Fragebogens beurteilt.

Für die Forscher zeigte sich folgendes Bild: Sowohl Hund als auch Herrchen beeinflussen ihre Bewältigungsmechanismen gegenseitig. Das Erstaunliche: Der Zweibeiner hat dabei mehr Einfluss als der Vierbeiner.

Die Hunde von entspannten Besitzern gingen besser mit Bedrohungssituationen um und waren insgesamt belastbarer. Auf der anderen Seite zeigten Hunde von neurotischen Haltern ein eher unsicheres Verhalten und kamen mit Stresssituationen weniger gut zurecht.

Unsere Ergebnisse passen zu den Erfahrungen aus der Praxis: Besitzer und Hunde sind soziale Dyaden [eine Gruppe von zwei], und sie beeinflussen sich bei der Stressbewältigung gegenseitig.
Dr. Iris Schoberl, Studienautorin, Universität Wien

Die Studie belegt damit, dass Hunde emotionale Informationen von Menschen aufnehmen und ihr Verhalten entsprechend anpassen können. Sie sind für die emotionalen Zustände ihrer Besitzer empfindlich und können ihre Emotionen spiegeln. Ob nun Angst und Nervosität, die sich im Hund als eher aggressives Verhalten spiegelt, oder Freude und Entspannung, die ein Hündchen folglich recht handsam machen.